Reinkarnation des M3: BMW M3 E30 von Redux

Klassiker sehen gut aus, technisch sind sie aber von gestern. Wer damit nicht leben will, packt  neue Teile rein, ein paar geschmackvolle Anbauteile dran und fertig ist der Neo-Oldie, dessen Preis locker sechsstellig werden kann

Restaurieren und gleichzeitig modernisieren ist im Trend. Das macht sich auch die Mannschaft von Redux Leichtbau in London zunutze. Der deutsche Einschlag hat mit der Vorliebe des Firmenchefs Simon Lord für Straßenautos und Rennwagen aus dem Hause BMW zu tun. So knöpfte sich Redux den M3 aus der legendären E30-Baureihe vor. Den ersten M3 mit dem sagenumwobenen S14-Hochdrehzahl-Vierzylinder, breiten Backen und kantigem Design. Kurz: dem Kult-E30. Die meisten sind heute entweder in Sammlerhand und werden mit dem Schnupftuch gepflegt, oder sie sind verbastelte und verbrauchte Renner der frühen Tage. Genau um diese Autos auf Basis der ersten 2,3-Liter Modelle kümmert sich Redux. Die Autos werden bis auf die Rohkarosse zerlegt, chemisch entlackt und das blanke Metall aschließend auf die Richtbank gelegt Jeder Redux baut mit viel Carbon und verstärkten Teilen auf einer komplett gerichteten Karosserie auf, egal was das Basisfahrzeug in seinem früheren Leben durchstehen musste. Anschließen wird der Hubraum – wie damals in der Serie – auf 2,5 Liter vergrößert, dazu gibt es geschmiedete Kolben und besonders belastbare Pleuel.



































































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Auf Wunsch wird nicht nur die obligatorische BMW Motorsport Carbon-Airbox montiert, sondern auch eine Rennkurbelwelle, die den Gruppe A-Racern von BMW Motorsport entspricht. Derart gerüstet schafft der Restomod gut 9.000 Umdrehungen und an die 300 PS. Für Redux nicht genug. Sie bieten deshalb noch einen Turboumbau an: 387 PS drückt der Vierzylinder mit Zwangsbeatmung dann auf die Kurbel.

Auch um das sagenumwobene Handling hat sich Redux gekümmert. Wer den E30 kennt, der weiß, wie agil und sauber er fährt. Nach Maßstäben von 1988. Vielleicht sogar nach Maßstäben von 1998. Aber nicht mehr nach Maßstäben von 2020. In puncto Fahrwerksentwicklung, Reifenentwicklung und überhaupt kommt der alte BMW nicht mehr mit. Wenn man ihn aber komplett umbaut und auf den technischen Stand von heute bringt, wird er wieder  zu dem  großen Traum, der er Ende der Achtziger war. Redux montiert komplett neu konstruierte, teils aus dem Vollen gefräste Teile im Unterbau, Querlenker, Radträger, Stabilisatoren inklusive Anlenkung, selbst der Aggregateträger bekommt neue Anlenkpunkte für das Fahrwerk. Hinten gibt es komplett neue Schwingen mit geänderter Geometrie und einen neuen Hinterachskörper. Viel Arbeit, aber wenn das voll verstellbare Fahrwerk seine Stärken ausspielen soll und die Michelin Pilot Super Sport (oder Sport Cup 2, je nach Wunsch) bestmöglich unterstützen sollen, dann muss es eben sein.

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Innen gehts dagegen verhältnismäßig unspektakulär zu. Redux verspricht, auf jeden Kundenwunsch einzugehen und ihn in höchster Qualität auszuführen. Das Showcar hält sich eher zurück: Recaro Pole Positions in cognacbraunem Leder, dazu ein digitales Dashboard, das zwar nicht in den E30 passt, aber alle Infos auf einen Blick parat hält. Bügel und Käfige aller Formen und Farben sind ebenso verfügbar wie Audiosysteme, Feuerlöschanlagen und mehr.

Und der Preis? Redux Leichtbau plant, 30 M3 Restomods zu bauen und meldet sibyllinisch „je nach Ausstattung“. Es ist davon auszugehen, dass der Umbau bei rund 100.000 Euro liegt – ohne Spenderauto, versteht sich. Mit der entsprechenden Basis sind nach bis zu zwei Jahren Umbauzeit 150.000 Euro also schnell erreicht. Wir haben es ja gesagt: locker im sechsstelligen Bereich …

Text:Marion Kattler-Vetter, Fotos: drewphillipsphotography.com

Mega GT für vier: Koenigsegg Gemera

Koenigsegg goes fourseating: Der Gemera ist der erste Familien-GT des schwedischen Supercarherstellers. Passenderweise mit 1700 PS und einem Top-Tempo von 400 km/h

Ein neuer Koenigsegg ist wie ein Erdbeben – macht also nichts, dass der schwedische Supercarhersteller in diesem Jahr den Genfer Salon nicht als Plattform nutzen konnte, um seinen Gemera vorzustellen. Erst recht nicht, weil der „Mega-GT“ gleichzeitig wie ein Tsunami kommt – er ist nämlich der erste Koenigsegg für vier Personen.

Wie der trocken 1715 Kilo wiegende Supersportler Gemera ist auch der Begriff „Mega-GT“ von Christian von Koenigsegg. Beide füllt er mit einem 600 PS starken Zweiliter-Dreizylinder-Biturbo (genannt „TFG“ für „Tiny Friendly Giant“, auf deutsch „kleiner freundlicher Gigant“ – der soll im Vergleich zu einem normalen Zweiliter-Vierzylinder 15 bis 20 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen) und Elektropower aus drei E-Motoren, was zusammen 1700 PS und 3500 Newtonmeter ergibt.

















































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Die Kraftübertragung nennt sich „Koenigsegg Direct Drive“ (KDD) und besteht aus einem einzigen Gang. Oder zusammenfassend verständlicher ausgedrückt: Der Sprint gelingt in 1,9 Sekunden, die Top-Speed beträgt 400 km/h. Oder noch anders ausgedrückt: Sensible Personen können gleich in der Kleingruppe wiederkäuen. Man kann aber auch quietschenden Nachwuchs in Kindersitzen hinten festzurren, denn dort gibt es optional Isofix-Vorbereitungen. Der Kofferraum schluckt 200 Liter, und wenn das nicht reicht, gibt es optional eine Dachbox. ‘Ne Dachbox aufm Koenigsegg – o tempora, o mores…

Und an Komfort soll es in dem Fünfmeter-Hammer auch nicht fehlen. Es gibt drei Klimazonen, vier Kalt- und vier Warm-Cupholder, Entertainment für die Fondpassagiere und mehr. Die Reisenden werden geschützt durch ein Carbon-Monocoque, Das Handling soll perfekt sein dank Allradantrieb, Allradlenkung und Torque Vectoring an allen Rädern. Das gute Gewissen freut sich über 50 Kilometer rein elektrischer Reichweite. Sind die verbraucht, bleiben noch 950 Kilometer, die man freudig verfeuern kann.

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Der Preis des Koenigsegg Gemera wird – wie bei Autos dieser Klasse üblich und ein paar Ausstattungsdetails geschuldet – eher von Mann zu Mann besprochen. Was höchstens 300 Mal passieren wird, denn auf diese Anzahl ist der Koenigsegg Gemera limitiert…

Text: Roland Löwisch, Fotos: Koenigsegg

Zwei Liter fürs gute Gewissen: Toyota GR Supra 2.0

Geduckte Haltung, lange Motorhaube, viele Lufteinlässe – kein Zweifel, der Toyota GR Supra ist ein echtes Sportcoupé. Mit Vierzylinder für weniger als 50.000 Euro

Spezifikationen

Vierzylinder-Turbo, 1998 ccm, 190 kW (258 PS), 400 Nm, Achtgangautomatik, Hinterradantrieb, Gewicht 1470 Kilo, 0-100 km/h in 5,2 Sek., 250 km/h Spitze, Preis: 48.900 Euro

Motor & Getriebe

Supra, die zweite: Nachdem Toyota erfolgreich das Sportcoupé Toyota Supra GR mit 340 PS gelauncht hat, legen die Japaner jetzt nach. Allerdings mit weniger als mit mehr Leistung: Die kleine Schwester kommt mit nur noch 258 PS, hat aber satte 400 Nm.  Klar, dass auch kein Sechszylinder mehr unter der Fronthaube steckt, sondern nur noch ein Viertöpfer mit Turbolader. Das passt in die Zeit: Sportwagenfahren mit gutem Gewissen. Die Umwelt freut sich auch über weniger Sound – der Fahrer eventuell nicht, obwohl es einen Verstärker für den Piloten Ohren gibt. Die Kraft überträgt ein Achtgangwandlergetriebe mit Schaltwippen aus Aluminium.















































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Chassis

Der Motor ist weiter in die Mitte gerückt als beim Sechszylinder, was ein Gewichtsverhältnis von 50:50 zur Folge hat. Das soll besonders Ansprechverhalten, Agilität und Handling zugutekommen soll. Beim Fahrwerk kann man nicht viel falsch machen – es kommt im Grunde nach wie vor von BMW. Die Abstimmung ist ähnlich straff wie beim Reihensechszylinder.  Besonders gut: Der GR 2.0 ist laut Toyota um rund 100 Kilo schlanker. Übrigens: Dass im Zweiliter-Supra nur 18- statt 19-Zöller arbeiten, ist verschmerzbar.

Interieur

Das Interieur hat sich gegenüber der 340 PS-Version kaum geändert – man erkennt nach wie vor den BMW-Einfluss. Denn die Supra wurde parallel zum Z4 entwickelt und steht auf derselben Plattform. So findet man zum Beispiel den vieldiskutierten E-Drive-Drücker in bekannter Multimedia-Umgebung. Weil der 2.0 wesentlich billiger ist als die starke Version, wird in Sachen Ausstattung hier und dort gespart – beim Gestühl gibt es zum Beispiel nur eine manuelle Verstellung. Aber immerhin sind es stets Sportsitze.

Body

Optisch sieht das Auto der stärkeren Variante sehr ähnlich – der 2.0 kann tatsächlich nicht als „Magerversion“ erkannt werden. Die Karosserie ist nach wie vor sehr steif, denn es ist die gleiche wie beim 3.0. Und die ist steifer als die des Supersportlers Lexus LFA – und der besitzt ein Carbon-Monocoque. Die Kopffreiheit ist dank Ausbuchtungen im Dach gut, auch wenn  man immer ein bisschen in einer Sportwagenhöhle sitzt. Der Gepäckraum für eine Reise zu zweit durchaus ausreichend.

All about

Der Sprint des Toyota GR Supra gelingt in beeindruckenden 5,2 Sekunden – das ist eine entschuldbare Sekunde langsamer als beim Supra 3.0. Bei 250 km/h ist Schluß – das ist aber auch schon ein nettes Autobahntempo. Wer seinen 2.0 deutlich sportlicher fahren will als in der Basisversion, nimmt das Sportpaket für 4500 Euro hinzu. Das beinhaltet zum Beispiel eine stärkere Bremse, ein aktives Sperrdifferenzial und adaptive Dämpfer. Der Sechser kostet 62.900 Euro ­– dagegen sind die 48.900 Euro für die schon ordentlich ausgestattete Pure-Version des 2.0 ein gutes Angebot. Mit Sportpaket werden allerdings schon 53.400 Euro draus, die Fuji-Speedway Edition (u.a. Farben von Gazoo Racing, mattschwarze 19-Zöller, rote Außenspiegelkappen, Carboneinlagen innen, rotes und schwarzes Leder an Mittekonsole, Lenkrad und Türtafeln, in Europa auf 200 Stück limitiert) kostet da schon 55.900 Euro.

Text: Roland Löwisch – Fotos: Toyota

NAP – Viel mehr als satter Sound: Dodge Challenger NAP exklusiv

NAP rüstete einen brandneuen Dodge Challenger nicht nur mit einem innovativen Klappenauspuffsystem auf, sondern legte auch Hand an das Design. Das Tuning kann sich nun hören UND sehen lassen.

Wer die NAP Sportauspuff Manufaktur kennt, kennt den unverwechselbaren NAP-Sound, der im perfekt geschweißten Edelstahldesign seinen würdigen Resonanzraum erhält.

Leistungszuwachs, besseres Ansprechverhalten und auf Wunsch ein modifizierbarer Sound sind die Markenzeichen der schaltbaren Klappenauspuffanlagen des Nordhorner Unternehmens. Dabei setzen Inhaber und Geschäftsführer Christian Lübke und sein Team ganz auf Kleinserienproduktion: unver­wechsel­bare, einzig­artige, ultimative Anlagen, gefertigt in höchster handwerklicher Präzision nach den Vorstellungen der Kunden. „Der Sound einer Auspuffanlage ist ein wesentlicher Faktor für sportives Erleben“, betont Christian Lübke, „Experten sprechen von akustischem Design.“





























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Dass der leidenschaftliche Petrolhead aber auch großen Wert auf das optische Design legt, beweist sein neuester Coup: NAP rüstete einen brandneuen Dodge Challenger nicht nur mit einem innovativen Klappenauspuffsystem auf, sondern legte auch Hand an das Design. Das Tuning kann sich nun hören UND sehen lassen. Da wäre zunächst der Gänsehautmoment beim Starten des bulligen V8: Dank elektronischen NAP Auspuffklappen und vier fetten Endrohren geht der Sound direkt ins Blut und hat eine sofortige Adrenalin-Ausschüttung zur Folge. Damit die Optik mit dem Ton mithalten kann, sorgten die Spezialisten für starke Auftritte zudem noch für eine ordentliche Mitgift. Dafür kreierten sie die „NAP exklusive“-Reihe, mit deren Hilfe selbst von Haus aus sehr sportliche Autos noch unverwechselbarer werden.

Beim Challenger heißt das: Carbonteile an Heck-, Front- und Seitenspoiler, NAP exclusive Tieferlegung bis 40 mm mittels Gewindefahrwerk, 22“-Felgen NAP exclusive by VOSSEN mit Conti Reifen 305/25R22. Tankdeckel und Bremsen wurden im NAP-Design samt Logo lackiert und machen auch im Detail deutlich: Dieser Challenger ist nicht von der Stange.

Im Innenraum setzt sich das optische Tuning fort. Nappaleder in NAP exclusive Design auf den Sitzen, Alcantara am Himmel und Carbon an Lenkrad, Mittelkonsole und etlichen Akzenten schaffen ein extravagantes Ambiente für Connaisseure. Wie immer sind alle Teile in gewohnt hoher NAP-Qualität gefertigt und mit Teilegenehmigung eintragbar – auch Carbon-Parts, Federn und Lenkrad.

Unter dem Motto „NAP_exclusive beyond performance exhaust“ geht Christian Lübke neue Wege. „Natürlich sind wir weiterhin Auspuffhersteller“, betont er, „darüber hinaus lassen wir aber für ausgewählte Fahrzeugen auch Anbauteile in NAP-Qualität fertigen und über die DODGE-Händler vertreiben. Wir entwickeln individuelle Lösungen für Menschen, die sportliche Autos lieben und den exklusiven Auftritt suchen.“

Es scheint, als beginne die Magie bereits zu wirken: Der Link auf der eigens eingerichteten NAP exclusive-Homepage, der den aufgemotzten Challenger in Ton und Bild zeigt, wurde bereits unzählige Male angeklickt. Wer Serienmodelle so langweilig findet wie eine Daily Soap und auf der Suche nach etwas Besonderem ist, der wird hier unter Garantie fündig …

www.nap-exclusive.com
https://youtu.be/jEih99sQA1s

Autor: Marion Kattler-Vetter – Fotos: NAP Sportauspuffmanufaktur

Der ganz reale Luxus

Manche Leute haben eine Vita, die für drei reichen würde. Daniel Orlov zum Beispiel. Der Mann stammt aus Russland, switchte zwischen seiner Heimat, Israel und Kanada hin und her und wurde schließlich im Großraum L.A. sesshaft. Seine berufliche Laufbahn ist nicht weniger abwechslungsreich. Und obendrein fährt er diverse Luxuskarren, von denen normalerweise schon eine in der Garage genügt …

Jeder hat mal klein angefangen. Daniel zum Beispiel als Siebenjähriger. Da sammelte er verwaiste Golfbälle rund um das Green ein, säuberte sie und verkaufte sie mit kräftigem Aufschlag an die eifrigen Golfer. Mit zwölf montierte er Computer für ahnungslose Privatleute, richtete sie ein und kassierte. Mit 14 entwarf er ein Computerprogramm für Architekten und Designer, mit dem sich 3D-Visualisierungen ihrer Zeichnungen und Entwürfe kreieren ließen. Mit 18 gründete er eine Baufirma, mit der er zehn  Jahre lang Millionärsvillen und Hochpreisrestaurants baute. Und dann kam Swearl. 2015 gegründet, ist die Pionier-Firma des Workaholics mittlerweile State of the Art in Sachen Virtual, Mixed und Augmented Reality. 360°-Videos, Player Apps und VR-Movies, die den geneigten Nutzer mithilfe von 3D-Headsets und –Brillen in die virtuelle Welt da draußen entführen. Als Eigner und CEO hat Daniel Orlov in seiner Firma mittlerweile 45 Spezialisten am Start, 10 in Glendale/Los Angeles, 35 im fernen, aber virtuell ganz nahen Russland.

Wenn es um seine Crew, „seine Familie“, geht, wird Daniel geradezu philosophisch: „Wir wissen nie, was sich hinter dem nächsten Hügel verbirgt oder wie der Weg aussieht, der uns dorthin führt“, sinniert er, „aber wir alle sind hundertprozentig dabei, wenn es darum geht, es herauszufinden.“ Das stylische Loft in Kalifornien passt zum hohen Anspruch: Offenes Konzept mit mobilen Arbeitsplätzen, hohe Räume und ein Haufen Spielkram wie Tischtennis, Kicker, Playstation und natürlich VR-Games sind das Richtige, um kreative Köpfe zum Kochen zu bringen.





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Wenn man Daniel Orlov so zuhört, beschleicht einen eine leise Ahnung davon, wie hart der Mann für seinen Erfolg arbeitet. „Meine Lieblings-Freizeitbeschäftigung ist es, im Büro zu sein und neue Ideen zu entwickeln“, meint der Vater von zwei Kindern und Gatte einer geduldigen Ehefrau. Ehe man aber in Mitleid versinkt: Ganz so schlimm ist es nicht, immerhin hat Mr. Swearl seit vielen Jahren ein luxuriöses Hobby, dem er ungeachtet seiner beruflichen Zwangsjacke gerne nachgeht: Autos. Schnelle Autos. Teure Autos.

Angefangen hat alles, wie so vieles im Leben des Selfmademans, in frühester Jugend. Mit sieben begann er sich intensiv mit Autos zu beschäftigen, mit 15 in Israel hatte er zwar noch keinen Führerschein, aber bereits ein Auto: Einen – zugegeben, wenig luxuriösen – Fiat Uno, den er mit damals noch bescheidenen Bordmitteln ordentlich aufrüschte: breite Schlappen, tiefer, lauter. Kaum in den USA, checkte er diverse Leasing-Fahrzeuge durch, bevorzugt BMW, Mercedes, Maserati, aber auch Ikonen wie den Pontiac GTO, Corvette Stingray und Porsche 964 Speedster. Was sein Favorit war? Das kann er wirklich nicht sagen, alle waren für ihn auf ihre Art perfekt, wobei sich ein gewisser Hang zu Leistung und Luxus bereits deutlich abzeichnete. In der Auffahrt seines schlichten Anwesens verbergen sich denn auch leckere Boliden unter Stoffhauben – die Garage ist mit einer größeren Anzahl an Motorrädern belegt.

Das Geheimnis Nr. 1 ist schnell gelüftet: Ein fetter AMG GT, der Renner aus Affalterbach, der Hightech mit Alltagstauglichkeit verbindet. Daniel schätzt sein Performance-Cabrio über alle Maßen: „Jeder Motor wird nach dem Motto `Ein Mann ein Motor´ komplett von einem Mitarbeiter von Hand zusammengesetzt“, schwärmt er von der deutschen Handwerkskunst, „und der Sound ist einfach perfekt.“ Natürlich sind im Sunshine State Verdeck und Klappenauspuff geöffnet, statt dumpfen Grollens dringt Metallicsound ans Ohr und im Schiebebetrieb jenes heisere Sprotzen, das alle AMG kennzeichnet. Um es häufiger zu hören, greift Daniel zu den Lenkradpaddeln und schaltet fleißig rauf und runter, denn so fehlzündelt es besonders intensiv. Kurven gibt es auch in Kalifornien satt, und die wenigen Bäume werfen den Schall wirkungsvoll zurück. Und doch: In erster Linie ist der AMG für Daniel sein Daily Driver, ein Traum mit Stern zwar, aber absolut alltagstauglich und geschätzt ob seiner typisch deutschen Zuverlässigkeit. Damit er sich von möglichen anderen AMGs im Luxuswagen-verwöhnten Großraum L.A. abhebt, wurde das ursprünglich weiße Auto von Daniel individualisiert: Perlmuttfolie mit gelben Streifen und ebensolchen Akzenten an Diffusor etc.: So ist er unverwechselbar.

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Nicht minder Exklusives schält sich aus der zweiten Stoffhülle in der Auffahrt: ein Lambo Murciélago, denn wer im Alltag AMG fährt, will in der Freizeit schon was wirklich Geiles. Der dezentgraue Bolide ist Daniels ganzer Stolz: „Da wurde schon ein Traum wahr“, gibt er zu, „er sieht super aus, hat einen irren Sound, massig Power und ist einfach ein tolles Auto.“ Dass er wenig Platz, einen Riesenwendekreis und ein anstrengendes manuelles Getriebe hat? So what, wer´s bequem haben will, fährt AMG. „Der Lambo ist ein bisschen wie ich“, grinst Daniel, „er startet sanft, zündet dann eine Stufe nach der anderen und ist im Endlevel einfach unschlagbar.“

Gibt´s dazu noch eine Steigerung? Der Mann zögert keine Sekunde: „Einen Aventador. Das wird mein nächstes Auto.“ Getreu seiner eben geschilderten stufenweise Zündung lässt sich Daniel dafür Zeit. Er hat auch andere Luxusautos ausprobiert, aber an den Aventador kommt keiner ran. „Das ist meine Motivation, hart zu arbeiten“, begründet Daniel sein Ziel, „Träume müssen wachsen.“ Eine sympathische Einstellung. Vor allem, wenn man sich so ziemlich jeden Wunsch selbst erfüllen kann. Was meint denn die Familie zum ewig malochenden Oberhaupt? „Am Wochenende ist Familientag“, beruhigt Daniel die Zweifler, „da machen wir gemeinsam Touren, treffen uns mit anderen Supercar-Fahrern und relaxen.“ Kaum zu glauben. Immerhin sind die beiden Kids schon voll auf Autopilot. Der eine liebt Klassiker, der andere mehr die neuen Modelle. „Ich hätte nichts gegen eine  Sammlung von Classics und Neuwagen“, schmunzelt Daniel, „aber dazu muss ich erst mal Platz in der Garage schaffen.“ Man sieht: Selbst Mr. Swearl hat Probleme …

TECHNISCHE DATEN

Mercedes AMG GT

Motor: 4,0-Liter-V8-Biturbo
Leistung: 350 kW (476 PS)
Drehmoment: 630 Nm
Getriebe: Automatik

Lamborghini Murciélago LP640

Motor: 6.496 cm3  12-Zyl. Mittelmotor
Leistung: 471 kW/640 PS
Drehmoment: 660 Nm/6.000/min
Getriebe: 6-Gang Automatik

Text: Peter Kreizarek / Fotos: Nico Paflitschek www.kaosvision.com