Zwei Liter fürs gute Gewissen: Toyota GR Supra 2.0

Geduckte Haltung, lange Motorhaube, viele Lufteinlässe – kein Zweifel, der Toyota GR Supra ist ein echtes Sportcoupé. Mit Vierzylinder für weniger als 50.000 Euro

Spezifikationen

Vierzylinder-Turbo, 1998 ccm, 190 kW (258 PS), 400 Nm, Achtgangautomatik, Hinterradantrieb, Gewicht 1470 Kilo, 0-100 km/h in 5,2 Sek., 250 km/h Spitze, Preis: 48.900 Euro

Motor & Getriebe

Supra, die zweite: Nachdem Toyota erfolgreich das Sportcoupé Toyota Supra GR mit 340 PS gelauncht hat, legen die Japaner jetzt nach. Allerdings mit weniger als mit mehr Leistung: Die kleine Schwester kommt mit nur noch 258 PS, hat aber satte 400 Nm.  Klar, dass auch kein Sechszylinder mehr unter der Fronthaube steckt, sondern nur noch ein Viertöpfer mit Turbolader. Das passt in die Zeit: Sportwagenfahren mit gutem Gewissen. Die Umwelt freut sich auch über weniger Sound – der Fahrer eventuell nicht, obwohl es einen Verstärker für den Piloten Ohren gibt. Die Kraft überträgt ein Achtgangwandlergetriebe mit Schaltwippen aus Aluminium.















































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Chassis

Der Motor ist weiter in die Mitte gerückt als beim Sechszylinder, was ein Gewichtsverhältnis von 50:50 zur Folge hat. Das soll besonders Ansprechverhalten, Agilität und Handling zugutekommen soll. Beim Fahrwerk kann man nicht viel falsch machen – es kommt im Grunde nach wie vor von BMW. Die Abstimmung ist ähnlich straff wie beim Reihensechszylinder.  Besonders gut: Der GR 2.0 ist laut Toyota um rund 100 Kilo schlanker. Übrigens: Dass im Zweiliter-Supra nur 18- statt 19-Zöller arbeiten, ist verschmerzbar.

Interieur

Das Interieur hat sich gegenüber der 340 PS-Version kaum geändert – man erkennt nach wie vor den BMW-Einfluss. Denn die Supra wurde parallel zum Z4 entwickelt und steht auf derselben Plattform. So findet man zum Beispiel den vieldiskutierten E-Drive-Drücker in bekannter Multimedia-Umgebung. Weil der 2.0 wesentlich billiger ist als die starke Version, wird in Sachen Ausstattung hier und dort gespart – beim Gestühl gibt es zum Beispiel nur eine manuelle Verstellung. Aber immerhin sind es stets Sportsitze.

Body

Optisch sieht das Auto der stärkeren Variante sehr ähnlich – der 2.0 kann tatsächlich nicht als „Magerversion“ erkannt werden. Die Karosserie ist nach wie vor sehr steif, denn es ist die gleiche wie beim 3.0. Und die ist steifer als die des Supersportlers Lexus LFA – und der besitzt ein Carbon-Monocoque. Die Kopffreiheit ist dank Ausbuchtungen im Dach gut, auch wenn  man immer ein bisschen in einer Sportwagenhöhle sitzt. Der Gepäckraum für eine Reise zu zweit durchaus ausreichend.

All about

Der Sprint des Toyota GR Supra gelingt in beeindruckenden 5,2 Sekunden – das ist eine entschuldbare Sekunde langsamer als beim Supra 3.0. Bei 250 km/h ist Schluß – das ist aber auch schon ein nettes Autobahntempo. Wer seinen 2.0 deutlich sportlicher fahren will als in der Basisversion, nimmt das Sportpaket für 4500 Euro hinzu. Das beinhaltet zum Beispiel eine stärkere Bremse, ein aktives Sperrdifferenzial und adaptive Dämpfer. Der Sechser kostet 62.900 Euro ­– dagegen sind die 48.900 Euro für die schon ordentlich ausgestattete Pure-Version des 2.0 ein gutes Angebot. Mit Sportpaket werden allerdings schon 53.400 Euro draus, die Fuji-Speedway Edition (u.a. Farben von Gazoo Racing, mattschwarze 19-Zöller, rote Außenspiegelkappen, Carboneinlagen innen, rotes und schwarzes Leder an Mittekonsole, Lenkrad und Türtafeln, in Europa auf 200 Stück limitiert) kostet da schon 55.900 Euro.

Text: Roland Löwisch – Fotos: Toyota

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